Freitag, 23. Mai 2008

acta general de chile - santiago

nachdem ich neulich, zwischen sachbüchern über filtration und formelsammlungen gefangen, festgestellt habe, dass es ja nur noch drei monate sind, bis ich chile verlasse, hab ich mir heute mal meine kamera und den manu geschnappt, um noch einige fotos von santiago zu machen, bevor ich irgendwann am flughafen stehe und merke: mensch, mir fehlen so viele bilder...nun ja, eigentlich wollten wir nur einen kleinen ausflug auf den cerro san cristóbal (der olympiaberg/ müggelberg der chilenischen hauptstadt) machen, da das wetter phantastisch war, dreitägiger dauerregen den smog wegspülte und somit eine traumhafte aussicht auf die stadt und die sie umringende cordillera zu erwarten war.

hier nun einige bilder, eine vernissage quasi:


plaza italia


historie trifft hopfiges: general baquedano und brahma-bierwerbung




mittlerweile durch starke regenfälle wieder wasser- bzw. kloakeführend: rio mapoche


alt und neu: cerca plaza italia




auf dem cerro san cristóbal


luftbild des plaza italia, für be- und schatzsucher: der rote pfeil markiert das ziel


glorreiches transantiago

alguien notó las montañas nevadas?

Sonntag, 11. Mai 2008

chilenischer herbst in drei akten - otoño chileno

1. akt - das heim
mittlerweile bin ich ja schon seit einiger zeit wieder in meinem geliebten und versmogten santiago, und passend zum neuen semester hab ich mir auch gleich ´ne neue wg gesucht, mit netten leuten und sonst allem, was so dazu gehört.

mein haus - mi casa


meine strasse - mi calle

ist ein schönes altes haus, ziemlich zentral gelegen (für die die sich in santiago auskennen: vier blöcke vom plaza italia zwischen vicuña mackenna und parque bustamante), ohne keller, dafür mit verdammt viel platz. auch die gegend drumrum ist toll; trotz der zentralen lage viele kunterbunte kleine strässchen mit häuschen und einem park direkt vor der tür.

nebenstrasse - calle secundaria


gegenüber - enfrente




mein zimmer hat ungefähr die gleiche grösse wie das vorher, allerdings nur mit einem innenfenster, d.h. bergblick gibts diesmal nicht. genauso wenig wie heizung. dafür internet.



treppenaufgang, im hintergrund hinter dem fenster die reich ausgestattete küche - escalera, en el fondo detrás la vendana la cocina


natürlich wohnen hier auch noch andere menschen, sonst wärs ja langweilig. sind so ´ne richtige männer-wg, mit gemeinsam kochen, nicht abwaschen, bier vorm fernseher, danach weggehen...aber auch verdammt viel lernen. und seine ruhe kann man auch haben, wenn man will.

rodolpho (belgien - belgica)


manu (frankreich - francia)

gibt dann noch einen chilenen, den matthias aus valparaíso, der so schnell spricht dass ich manchmal denke, ich könne kein spanisch, ist grad bei seiner mama, muttertag feiern.


lerngruppe im esszimmer, im hintergrund das wohnzimmer


2. akt - santiago im herbst
während in deutschland jetzt frühling ist und die ersten schon baden waren, fallen hier schon seit einiger zeit die blätter, es wird kälter und auf den bergen liegt schon der erste schnee; wenn man denn die berge sieht, denn natürlich hat auch der winter-smog einzug gehalten. aber es ist eine angenehme atmosphäre, eine abwechslung zum brütend-heissen sommer, der hier geherrscht hat.



plaza italia


parque forestal










bellas artes


bellas artes, café merced con ismael valdes


3. akt - die anden im herbst
um das erste nicht-lern-wochenende seit geschätzten sechs monaten ausgiebig zu geniessen, bin ich am freitag morgen in die berge gefahren, und zwar in die nähe von talca. das liegt drei busstunden südlich von santiago und ist durch huasos (chilenische gauchos) sowie seinen wein geprägt. talca ist auch der ort, an dem bernardo o´higgins am 12. februar 1818 die chilenische unabhängigkeitserklärung unterschrieb.

von talca aus etwa zwei stunden über holper-sand-strassen mit einem bus, der mehr als taxi für die einheimischen her- und an jeder finca anhält, gelangt man zu dem nationalpark alto lircay, der nach einem der unzähligen flüsse auf seinem gebiet benannt ist. dieser war menschenleer, ein jammer eigentlich, denn einen grossen teil des parks nimmt ein laubwald ein, der durch den herbst spektakulär und kunterbunt war - von feuerrot bis sonnengelb waren wohl alle farben an den bäumen und sträuchern vertreten. traumhaft, dort durch zu laufen.






















nach einer bitterkalten nacht in einem übergrossen zelt ging es dann bergauf bis über die baumgrenze auf ein plateau namens el enladrillado, was so viel bedeutet wie "backsteinpflaster". so sieht dieses plateau auch aus, mit unzähligen platten, wie in einem überdimensionalen garten. laut den einheimischen und lonely planet war dies mal ein ufo-landeplatz. ich hab nicht einmal menschen dort gesehen.












plateau "el enladrillado"






im hintergrund die aktiven vulkane descabezado grande (links, 3.953m) und volcán azul (rechts, 3.788m)




laguna alto, ein natürlicher see, der sich in einem vulkankrater gebildet hat