1. akt - das heimmittlerweile bin ich ja schon seit einiger zeit wieder in meinem geliebten und versmogten santiago, und passend zum neuen semester hab ich mir auch gleich ´ne neue wg gesucht, mit netten leuten und sonst allem, was so dazu gehört.
mein haus - mi casa
meine strasse - mi calle ist ein schönes altes haus, ziemlich zentral gelegen (für die die sich in santiago auskennen: vier blöcke vom plaza italia zwischen vicuña mackenna und parque bustamante), ohne keller, dafür mit verdammt viel platz. auch die gegend drumrum ist toll; trotz der zentralen lage viele kunterbunte kleine strässchen mit häuschen und einem park direkt vor der tür.
nebenstrasse - calle secundaria
gegenüber - enfrente
mein zimmer hat ungefähr die gleiche grösse wie das vorher, allerdings nur mit einem innenfenster, d.h. bergblick gibts diesmal nicht. genauso wenig wie heizung. dafür internet.
treppenaufgang, im hintergrund hinter dem fenster die reich ausgestattete küche - escalera, en el fondo detrás la vendana la cocina
natürlich wohnen hier auch noch andere menschen, sonst wärs ja langweilig. sind so ´ne richtige männer-wg, mit gemeinsam kochen, nicht abwaschen, bier vorm fernseher, danach weggehen...aber auch verdammt viel lernen. und seine ruhe kann man auch haben, wenn man will.
rodolpho (belgien - belgica)
manu (frankreich - francia) gibt dann noch einen chilenen, den matthias aus valparaíso, der so schnell spricht dass ich manchmal denke, ich könne kein spanisch, ist grad bei seiner mama, muttertag feiern.
bellas artes
bellas artes, café merced con ismael valdes 3. akt - die anden im herbstum das erste nicht-lern-wochenende seit geschätzten sechs monaten ausgiebig zu geniessen, bin ich am freitag morgen in die berge gefahren, und zwar in die nähe von talca. das liegt drei busstunden südlich von santiago und ist durch
huasos (chilenische gauchos) sowie seinen wein geprägt. talca ist auch der ort, an dem bernardo o´higgins am 12. februar 1818 die chilenische unabhängigkeitserklärung unterschrieb.
von talca aus etwa zwei stunden über holper-sand-strassen mit einem bus, der mehr als taxi für die einheimischen her- und an jeder finca anhält, gelangt man zu dem nationalpark
alto lircay, der nach einem der unzähligen flüsse auf seinem gebiet benannt ist. dieser war menschenleer, ein jammer eigentlich, denn einen grossen teil des parks nimmt ein laubwald ein, der durch den herbst spektakulär und kunterbunt war - von feuerrot bis sonnengelb waren wohl alle farben an den bäumen und sträuchern vertreten. traumhaft, dort durch zu laufen.
nach einer bitterkalten nacht in einem übergrossen zelt ging es dann bergauf bis über die baumgrenze auf ein plateau namens el enladrillado, was so viel bedeutet wie "backsteinpflaster". so sieht dieses plateau auch aus, mit unzähligen platten, wie in einem überdimensionalen garten. laut den einheimischen und lonely planet war dies mal ein ufo-landeplatz. ich hab nicht einmal menschen dort gesehen.
plateau "el enladrillado"
im hintergrund die aktiven vulkane descabezado grande (links, 3.953m) und volcán azul (rechts, 3.788m)
laguna alto, ein natürlicher see, der sich in einem vulkankrater gebildet hat