Sonntag, 28. Oktober 2007

39°25'54'' s 71°56'30'' w

so, nach dem ganzen historischen jetzt mal wieder was seichteres, nämlich ein reisebericht.

bereits vor einigen wochen waren wir (also die judith vom bodensee, zwei witzige belgier, eine französin und ein eitler finne) im schönen pucón. das ist ein kleines städtchen im süden von chile, wunderschön gelegen zwischen wäldern und dem lago villarica. so idyllisch, dass man fast meinen könnte, man wär im schwarzwald oder in den voralpen - wenn da dieser vulkan nicht wäre. ja, ein waschechter vulkan, 2.840m, lavaspeiend und fast konisch.

volcán villarica


natürlich hat uns bei diesem anblick der ehrgeiz gepackt und wir wollten ihn auch erklimmen. schnee, eis und winde machten dieses vorhaben allerdings zu einem abenteuer mit hochalpiner ausrüstung: spitzhacke, steigeisen und goretex-klamotten waren selbstverständlich. und da man ja nur ungern wieder runterläuft, haben wir die snowboards auch gleich mit raufgeschleppt. war ein erlebnis, 1.600 höhenmeter gings steil bergauf. megaanstrengend, aber für diese aussicht hat es sich dann echt gelohnt. lava gabs zwar keine, dafür aber viel schwefelgestank. und die knapp einstündige abfahrt über unberührte tiefschnee-flächen hat auch für die strapazen des aufstiegs entschädigt.

lift, ungenutzt - telesilla, no usada


aufstieg - ascensión


abfahrt - partida


am abend gabs dann erst ein asado (fleischfleischfleisch) mit etwas bier, danach gings ab in heisse thermalquellen unter sternenhimmel, um in den geburtstag von der judith reinzufeiern, und zwar klassisch mit pisco, tröten und papphütchen. war a gaudi...

asado mit g'scheit fleisch - asado con mucha carne


am nächsten tag gings dann ab zum reiten; sind ja jung und dynamisch und wollen ständig irgendwas machen. eigentlich liegen mir ja pferde nicht so wirklich, was sich auch bestätigte. trotz (oder wegen?) des schönen namens ("chiquitita") war mein pferd eher störrisch. konnte mich nur mithilfe eines stockes durchsetzen und am ende wollte es mich sogar umbringen, so schnell ist es gerannt. naja ich habs überlebt und so schlecht wars dann doch nicht.

so des wars dann auch schon wieder mit urlaub und zurück gings in einer 10stündigen busnachtfahrt ohne beinfreiheit und schlaf ins schöne santiago.


geburtstag
zu meinem geburtstag gings ab in die piojera (http://www.lapiojera.cl), einem kleinen, typisch chilenischen lokal mitten in santiago mit bemalten wänden und vom vielen bier klebrigen böden (superklassisch, wer mich besuchen kommt, wird sie mit sicherheit kennen lernen). also insgesamt ziemlich runtergekommen, aber mit typisch chilenischem flair (daraus könnte man jetzt ja schließen, dass chile ziemlich runtergekommen ist. hmm. eigentlich nicht. zumindest nicht überall. naja...).

war ganz lustig, so mit viel terremoto, einem (natürlich) typisch chilenischem getränk mit ananaseis, wovon ich mir einen prompt erstmal in meine tasche mit unizeug schüttete.

zum nachmixen hier das rezept:
400ml-glas
fernet
weißwein
ananaseis (kann auch mit rum substituiert werden)

piojera - piojera


so, das waren die sachen, die ich hier noch schnell loswerden wollte.
ansonsten ganz liebe grüße und bis bald
olli

ach ja, auch hier sind wieder alle bilder geklaut, lieben dank an die fotografen...



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