Sonntag, 17. Februar 2008

von lissabon nach ljubljana in kuerzester zeit

machu picchu
irgendwann haben wir dann genug inca-mauern in cusco bewundert, so dass wir endlich ganze inca-staedte sehen wollten. da passte ja, dass diese ganz in der naehe eins ihrer meisterwerke errichtet haben - machu picchu. hoch oben auf einem berg, umgeben von vernebelten felswaenden und undurchdringlichem urwald, bot die stadt optimalen schutz vor feinden, selbst vor den spaniern, die machu picchu nie fanden.

der zweck dieses ortes ist unklar, spekuliert wird ueber den sommerregierungssitz des incas ("haeuptling"), lehrstadt, ort fuer die inca-jungfrauen, lagerstaette fuer grosse goldschaetze oder auch einfach nur `ne stadt in den bergen.

im juli 1911 wurde die stadt dann von dem us-amerikaner hiram bingham "ausgegraben", da sie von dichtem urwald ueberwuchert war. "entdeckt" kann man ja nicht wirklich sagen, da machu picchu den in der gegend ansaessigen indígenas staendig bekannt war. um sich selber zu belohnen, schaffte bingham das gold und andere kulturobjekte in die vereinigten staaten, wo sie immer noch im keller der yale-universitaet lagern.

naja auf jeden fall hat es echt spass gemacht, zwischen den ruinen rumzukraxeln. wenn man sich die etwa 2.000 anderen touristen (durchschnittl. menge an besuchern taegl.) dann einfach als incas vorstellt, die in der stadt einkaufen, lamas hueten oder auf kinder aufpassen, fuehlt man sich direkt 300 jahre in der zeit zurueck versetzt.








lima
bueno, raus gings aus dem landschaftlich schoenen, aber verdammt touristischen sueden perus in die hauptstadt lima, wo wir eine nacht verbrachten und ich mir bei der gelegenheit gleich mal noch die laengst faellige gelbfieberimpfung abgeholt habe.

lima selber wurde am 18. januar 1535 vom eroberer francisco pizarro unter dem namen "ciudad de los reyes" ("stadt der koenige") gegruendet und war hautstadt des vizekoenigreiches peru, welches im 16. und 17. jahrhundert halb suedamerika umfasste (die heutigen staaten venezuela, kolumbien, ecuador, peru, bolivien sowie teile von argentinien, chile, paraguay). von dort wurde auch der gesamte kolonialhandel mit spanien abgewickelt und u.a. die gewaltigen mengen an silber aus potosí in die alte welt geschifft.

lima ist nicht wirklich schoen, erdbeben, unabhaengigkeitskriege und aktivitaeten von stadtguerilla haben der stadt ein eher haessliches bild gegeben; lediglich in der innenstadt gibt es einige schoene alte kolonialhaeuser. was lima zu bieten hat, ist sonnesonnesonne und strand (nach fast einem monat altiplano mal wieder dringend erforderlich), angetrunkene und mitteilungsbeduerftige polizeioberste sowie ceviche (roher fisch in limettensaft, himmlisch...).

buchladen in miraflores

don quto erklaert, warum der "echte" pisco peruanisch ist




"asalto" - transparente strategie der limeña polizei ("ueberfall")


francisco pizarro, eroberer und schlaechter aus extremadura







lima - tumbes - guayaquil
weiter gings in einem husarenritt nach norden in die grenzstadt tumbes. weil ich ja nicht mehr ganz so viel zeit hatte und mir der sueden perus auch etwas zu touristisch war, wollte ich den rest perus (geschaetzte 2.000km kueste plus anden plus amazonas-tiefland) mal eben links liegenlassen.

beim anblick von atembaeraubenden wuesten-kuesten-steilklippen kurz hinter lima (foto unten) sowie total schoenen sandstraenden mit palmen und kleinen holzhuetten ganz im norden perus hab ich es dann ein kleines bischen bereut.



fruchtsaftstand an der grenze zu ecuador

ueber eine chaotische grenze (lt. "lonely planet" der verwirrendste grenzuebergang suedamerikas; die ganze grenze besteht nur aus maerkten) ging es weiter nach ecuador und direkt in die groesste stadt, guayaquil. die fahrt dahin fuehrte vorbei an endlosen bananen-plantagen.

bananen ist ja das zweitgroesste exportgut ecuadors nach erdoel; unter anderem werden auch viele europaeische maerkte beliefert (groesster absatzmarkt ist russland). dummerweise gibt es grad ein grosses bananenproblem; aufgrund des klimas ("la niña" wuetet ja grad in ganz suedamerika und setzt auch in ecuador ganze landstriche unter wasser) werden die bananen erst spaeter reif, so dass liefervereinbarungen nicht erfuellt werden koennen. ausserdem werden die pappkisten, in denen die bananen gelagert werden, nass und loesen sich in luft auf (oder gehen einfach nur kaputt). auf jeden fall wisst ihr jetzt, woran es liegt, wenn es in deutschen supermaerkten bananenengpaesse gibt.


guayaquil city va a revantar, tanto calor no se puede aguantar

genau, guayaquil ist voll tropisch und die hitze laesst sich kaum ertragen. auch sonst ist die stadt ziemlich haesslich und es gibt bis auf eine supermoderne strandpromenade, ein kleines, koloniales viertel am berg, welches es sogar bis ins unesco-verzeichnis als "weltkulturgut" geschafft hat ("las peñas"), leckeren, frischgepressten fruchtsaeften, unzaehligen iguanas im parque bolívar sowie einer aeusserst relaxten grundstimmung nicht so viel zu sehen. naja, ist doch eigentlich auch schon was, oder?





arturo prat, der nationalheld chiles aus dem pazifikkrieg. was der wohl hier macht?


las peñas


"guayaquileño" zu sein ist eine einstellung gegenueber dem leben und eine loesung gegenueber dem tode





cuenca
die reise ging weiter nach cuenca, der drittgroessten stadt ecuadors, wo ich mich spontan und unverhofft mit dem christof wieder traf. cuenca ist so provinziell, dass deutsche reisende gmeinsam mit der kathedrale sogar als fotomotive fuer einheimische schul(maedchen-)gruppen herhalten muessen. hier einige impressionen:






baños
in baños, der naechsten station, bricht regelmaessig der direkt hinter dem ort gelegene vulkan tungurahua aus und verteilt seine asche in der umgebung. zuletzt eine woche vor unserem besuch.

in baños haben wir mal wieder das beduerfnis gehabt, sport zu treiben, so dass wir uns fahrraeder ausgeliehen haben und in ein schoenes gruenes tal mit vielen wasserfaellen und bunten obststaenden gefahren sind. hier wieder unkommentierte impressionen:





bananen mit kaese ueberbacken - leckerer als es aussieht




ecuador - deutschland
adrian (7 jahre) und kel (9 jahre) haben uns dann auf einem verwaisten schulhof zum fussballspiel eingeladen. in der wiederauflage des dritten gruppenspieles bei der wm 2006 gab ecuador keine ruhe und draengte nach vorne, doch deutschland liess in souveraener manier nichts anbrennen.





wer sagt denn, dass bananen immer gelb sein muessen?

keine bambule auf der bruecke!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hammer Schnolli! Was du Dir da wieder ne Mühe gemacht hast. Ganz lieben Gruss, Ille